2025 startete mit riesigen Beben und Ankündigungen in der KI-Branche. Ein chinesisches KI-Unternehmen begab sich bereits im Dezember 2024 mit ihrer dritten Version erneut auf den KI Markt und sorgte für riesige Wellen im Westen. Aber nicht nur in Amerika und in China, sondern auch in Europa wurde das Rennen um die beste KI gestartet. Der französische Präsident Emanuel Macron kündigte bei einem KI-Gipfel in Paris an, über 100 Milliarden Euro in den kommenden Jahren investieren zu wollen.
Wieso gibt es jetzt den globalen KI-Boom?
Über Jahre dominierten amerikanische Unternehmen wie OpenAI, Microsoft und natürlich Google den amerikanischen Markt. Mit dem Anstieg an Rechnerleistung durch Chip-Hersteller wie Nvidia und der stätig ansteigenden Datenmengen durch die Digitalisierung und Social Media können KI’s immer besser und schneller trainiert werden. Man braucht sich nur den Unterschied von KI-generierten Bilder von vor 5 Jahren im Vergleich zu generierten Bildern oder sogar schon Videos von jetzt ansehen. Es offensichtlich wie sich die Technologie rapide weiterentwickelt hat. Das erweckt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch nationale Sicherheits- und politische Interessen.
DeepSeek und seine Kontroversen mit ChatGPT
DeepSeek sorgte im Jänner 2025 auf SocialMedia-Plattformen für große Aufregung, weil es sich um einen auf Augenhöhe befindlichen Konkurrenten zu ChatGPT handelt, aber nur einen Bruchteil davon kostet. Wahr ist, dass ChatGPT und DeepSeek beides KI’s sind, die über sehr stark trainierte Large Language Models (kurz LLM) verfügen. Man kann sich ein Large Language Model als Computer vorstellen, der genug Input erhalten hat, um menschliche Sprache zu verstehen. Dieser Input ist aber auch ausschlaggebend dafür, was eine KI leisten kann und vor allem WIE sie es kann. Vergleicht man also mehrere LLM’s miteinander, dann erkennt man, dass die Art und Weise wie eine KI eine Anfrage bearbeitet und eine Antwort gibt, sich deutlich unterscheidet. Und hier kommen wir auch schon zur Kontroverse mit DeepSeek. Viele Nutzer haben festgestellt, dass die Art der Antworten von DeepSeek sehr ähnlich der von ChatGPT ist. Ob DeepSeek daher eine Kopie von ChatGPT ist oder ob der Schüler DeepSeek vom Meister ChatGPT trainiert oder in diesem Fall richtigerweise eher abgeschrieben hat, ist offen. Wir werden in Zukunft öfters sehen, dass neue Modelle auf dem Markt kommen, die destilliertes Wissen von ihren Vorgängern besitzen, um marktfähiger als ihre Konkurrenten zu sein.
Aber auch OpenAI (die Entwickler von ChatGPT) steckt selbst in einem Widerspruch. Laut ihren eigenen Terms of Use darf keines Ihrer Produkte dafür verwendet werden, um gleiche Produkte zu entwickeln. ChatGPT selbst bezieht aber einiges an Wissen von aus dem Web gezogenen Informationen, die unter Copyright stehen.
Die Folgen der Kontroverse und wie die Zukunft aussieht
China ist somit mit ihrem neuen und konkurrenzfähigen Modell in den Markt eingestiegen, was für großes Aufsehen und Aufregen im Westen gesorgt hat. Der Konsument kann sich aber freuen, denn Konkurrenz belebt den Markt und führt zu günstigeren Alternativen und mehr Auswahl. Bedenken gibt es aber im Energie- und Umweltsektor. Denn der Anstieg an Investitionen zur Weiterentwicklung der KI steigert den Energieverbrauch massiv.
In Europa hat man nun erkannt, dass man das Thema KI nicht länger verschlafen darf und beginnt nun ebenfalls in das Thema stark zu investieren. Bereits 2021 startete ja die Europäische Union mittels dem „EU AI Act“ Bemühungen, um Künstliche Intelligenz innerhalb der EU zu regulieren und dafür Sorge zu tragen, dass das kommerzielle Einsetzen aber auch der private Umgang mit KI’s sicheren und fairen Regeln unterliegt. Ob sich die größten, globalen Player zusammensetzen und Richtlinien für das Erstellen von KI’s und deren Umgang definieren, wird sich noch zeigen.